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TEXTINPUT

  • Seraina
  • 11. Nov. 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Apr.

Interview mit Dr. Mirriam Priess, Erschöpfung/Burnout Artikel Psychologie Heute 10/2023


"2002 habe ich angefangen, als Ärztin in einer psychosomatischen Klinik zu arbeiten. Damals ging man davon aus, dass zu viel Arbeit der Hauptgrund für Erschöpfung sei. In der Behandlung der Patienten wurde mir jedoch klar, dass Erschöpfung vielmehr das Ergebnis gestörter Beziehungen ist. Ausnahmslos alle, die darunter litten, berichteten von konfliktreichen beruflichen oder privaten Beziehungen, und beklagten keine näheren Kontakte mehr zu haben. ... Leben bedeutet Beziehungen zu führen. Wir stehen beständig in Interaktion: mit uns selbst, mit anderen, mit den Systemen, in denen wir leben und arbeiten, mit Lebenssituationen. Menschen, die sich erschöpfen, sind oft im Kampfmodus gefangen. Sie verlieren ihren Kampf im Dauerwiderstand gegen eine Situation, eine Person oder gegen sich selbst. ... Wer im Widerstand bleibt, verhärtet. Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, brauchen wir eine dialogische Haltung. Das bedeutet: raus aus dem Widerstand, zurück in die Begegnung. In einer gesunden Form in Beziehung zu sein bedeutet, immer wieder für ein Gleichgewicht zu sorgen zwischen Ich, Du und Wir. Wer sich erschöpft, gibt sich in seinern Beziehungen auf, verliert sich im anderen oder in der Sache. Beziehungen bleiben nur gesund, solange das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen stimmt. Es ist meine Verantwortung, meine Beziehungen so zu gestalten, dass ich darin vorkomme. Dass ich beispielsweise eine Arbeit mache, die mir entspricht und ich dort nicht nur auf eine Funktion reduziert werde und nur noch abarbeite. Mich selbst so zu vertreten verlangt natürlich, dass ich meine Identität in mir selbst finde und nicht im Aussen suche."

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