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- Seraina
- 14. Mai 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Apr.
"Schüchtern glücklich sein" Christina Fleischmann Artikel der Zeitschrift Psychologie Heute 5/2023
Schüchternheit gilt als Charaktereigenschaft und ist eine Normalvariante der Persönlichkeit. Sie ist ein Persönlichkeitsmerkmal, dass 40-50% genetisch bedingt ist. Für ein Kind wird es ab etwa acht Jahren zu einer Herausforderung, da sie dann beginnen sich mit Gleichaltrigen zu vergleichen und feststellen, dass sie sich anders verhalten und unter Umständen abgelehnt und übersehen werden.
Soziale Situationen sind für schüchterne Menschen eine Herausforderung oder gar Belastung. Das macht sich auch im Körper bemerkbar: Herzfrequenz, Kortisolspiegel, Stresshormonlevel sind erhöht, wenn sie auf Unbekannte treffen. Auch die Aktivität der Amygdala, die wesentlich an der Entstehung von Angst beteiligt ist, ist deutlich gesteigert. In vertrauten Situationen haben sie hingegen keine Schwierigkeiten. Schüchterne sind hin und hergerissen zwischen Interesse und Gehemmtheit. Sie möchten in Kontakt treten, trauen sich aber nicht.
Stärken/Schwächen der Schüchternen: die häufige Einnahme der Aussenperspektive kann eine Qualität sein, indem Schüchterne die Fähigkeit haben, sich selbst zu beobachten und zu reflektieren. Wer sich von aussen betrachtet, ist aber weniger bei sich. Auch kann ein ständiges Grübeln, was andere über einen denken, Unsicherheit auslösen (z.B. in Bezug auf den eigenen Körper, Sprechen vor Leuten,...).
Berufswahl: viele Künstler sind schüchtern und verbinden sich durch ihre kreative Arbeit mit ihren Mitmenschen. Viele Schüchterne wählen (unbewusst) eine Arbeit, bei der sie viel mit Menschen in Kontakt treten: Lehrerin, Pflegerin, Kellner. Innerhalb der klar definierten Berufsrolle falle die Verbindung mit der Aussenwelt leichter.
Introversion: Introvertiert wird häufig synonym mit "schüchtern" verwendet. Denn auch einen introvertierte Person hält sich in sozialen Situationen tendenziell zurück. Aber nicht weil sie wie eine schüchterne Person Hemmungen hat, sondern weil die Interatkionen sie erschöpfen. Vereinfacht könnte man sagen, die introvertierte Person möchte allein sein, während die schüchterne Person dies gar nicht will, sich aber nicht traut, auf andere zuzugehen.
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